Das Märkische Viertel hat seit 2002 ein eigenes Wappen.
Es wurde durch einen offenen Wettbewerb gefunden, nachdem die Großwohnsiedlung 1999 zum eigenen amtlichen Ortsteil des Bezirks erhoben wurde. Bewohner und Anrainer des "10. Ortsteils" Reinickendorfs waren aufgerufen, ein Zeichen für das Märkische Viertel zu entwerfen, 27 Bürger schickten insgesamt 74 Vorschläge.
Die vierköpfige Jury, vom Bezirk Reinickendorf bestellt, entschied sich im Februar 2000 für den Entwurf des 18-jährigen Marko Postranecky.
Auf dem Bild picknicken Menschen auf einer Wiese, die von einem See, Bäumen und Hochhäusern umgeben ist. Der Wappenentwurf zeigt in Blau sechs silber-grau geteilte Betonblöcke, in zwei Reihen hinterander je schrägrechts in der Höhe gestaffelt, deren Fuß mit je einer braunen Tanne belegt ist. Die Tannen gründen in den grünen Schildfuß, belegt mit einer weit ausladenden Linde, unter dessen einen Seite zwei sitzende Personen picknicken, darunter sichelförmig ein blauer Schildrand, der einen See (Seggeluchbecken?) symbolisiert.
"Meine Mitschüler im Weddinger Oberstufenzentrum halten das Märkische Viertel für eine graue Betonsiedlung. In meinem Entwurf wollte ich gegen dieses Vorurteil alle Bestandteile des Ortsteils abbilden: die Hochhäuser, aber eben auch das Wasser und die Grünflächen." - Damit ist Postranecky einer Meinung mit dem Bezirksamt.
Das Neubauviertel sei früher "zu Unrecht als Negativbeispiel in Misskredit" gebracht worden, sagte die Bezirksbürgermeisterin, Frau Marlies Wanjura anlässlich der Wappen-Vorstellung. Es gelte mittlerweile "weltweit als Vorzeigeobjekt gelungener Architektur auf kleinem Raum".
Der Sieger gewann mit seinem Entwurf eine Reise für zwei Personen in die Reinickendorfer Partnerstadt Bad Steben. Jeder der 27 Einsender bekam einen Bildband über den Bezirk Reinickendorf sowie einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Mark.
ps: schon lange vorher gab es ein (allerdings nicht offizielles) MV-Wappen. Es wurde 1975 von mir entworfen und zeigte den Brunnen vom Brunnenplatz, den Reinickendorfer Fuchs und den "Baum der Mark Brandenburg", die märkische Kiefer. Als Krone trug es wahlweise nix, die Postbrücke über den Wilhelmsruher Damm oder die Mauerkrone Berlins. Es wurde damals von vielen im MV ansässigen CB-Funkern in mehreren Variationen als Kennzeichnung des Heimatortes auf ihren QSL-Karten gedruckt und so in vielen Teilen der Bundesrepublik bekannt. Im oben genannten Wettbewerb rangierte es jedoch nur unter " ferner liefen..." .