... wie schon in meiner Homepage www.detlefulbrich.de imTeil "unsere Heimat" erwähnt, leben wir in Berlin-Reinickendorf, im Orts-oder Stadteil Märkisches Viertel. Das Märkische Viertel in Berlin ist eine Großwohnsiedlung oder Trabantenstadt in - und zugleich ein Ortsteil von - Berlin-Reinickendorf. Für dieses M.V., das zu Anfang seiner Besiedelung bundesweit einen sehr schlechten Ruf hatte, möchte ich hiermit eine Lanze brechen. Die Siedlung wurde von 1963 bis Frühjahr 1974 auf dem damals grössten zusammenhängendem Laubengebiet Westberlins erbaut. Auf diesem Gelände lebten seit Anfang 1925 in mehreren Kolonien ca. 12.000 Bewohner in ca. 8000 Lauben in teilweise unzumutbaren Wohnverhältnissen. Viele von ihnen konnten damals die hohen Mieten für ihre Wohnungen in der Stadt Berlin nicht mehr bezahlen, haben diese daher (zum Teil) unter Hinterlassung von Mietschulden verlassen und sind auf dem Gelände der Laubenkolonien untergekommen, andere wiederum lockte das Leben im "Grünen". Die Bewohner hatten das Land für ihre Parzellen von den Bauern und Grundbesitzer der umliegenden Dörfer Wittenau, Lübars und Rosenthal für relativ wenig Geld gepachtet und in einer Weise besiedelt, die meist jeder baulichen und hygienischen Vorstellung Hohn sprachen. Es gab keinen Wasseranschluss für Trink- und Brauchwasser, man behalf sich mit einer Pumpe, die das Grundwasser nach oben beförderte, ebensowenig gab es eine Fäkalienentsorgung (es wurde fleissig in den Eimer gesch... und wenn er voll war, wurde sein Inhalt im Garten vergraben.) und es gab auch keinen Stromanschluss. Dieser wurde zum Teil erst in den 1950er Jahren gelegt. Man behalf sich mit Kerzen und Petroleumlampen. So manch eine Laube wurde daher durch Unvorsichtigkeit ein Raub der Flammen. Nichts desto trotz war jeder Laubenpieper stolz auf sein "Schloss" im Grünen und nicht wenige Gärten waren wundervolle Prachtstücke mit Zierpflanzen, Gemüsebeeten und Obstbäumen. Ja auch Tiere, (Hühner, Gänse, Enten, Karnickel, teilweise sogar Ziegen und Schafe) wurden dort gehalten, so dass man sagen kann dass nicht wenige Kolonisten sich aus ihren Gärten heraus zum Teil selbst versorgen konnten. |