Ferner hatte die Jugend ein Revier, wo sie von Verkehr ungestört spielen konnte. Das Drachensteigen-lassen auf den Wiesen und ungestörtes Fussballspielen zum Beispiel ist heute leider nicht mehr möglich. Demzufolge war das Geschrei groß, als 1962 das Gelände an die Gesobau verkauft wurde ( nicht an die Pächter, obwohl sehr viele von ihnen im Pachtvertrag ein Vorkaufsrecht zu stehen hatten, es fehlte jedoch die dazugehörige Grundbucheintragung). Der damalige Pachtzins war zwar relativ niedrig, aber der Unterhalt der Lauben war sehr teuer, so das nur sehr wenige Bewohner die Möglichkeit gehabt hätten, Geld zu sparen , um "ihr" Gelände zu kaufen. - Jedoch niemandem gelang es; die Pläne und die Kaufkraft der Stadt Berlin erwiesen sich als mächtiger... Sehr viele Laubenbewohner waren überhaupt nicht damit einverstanden, daß sie ihr Paradies verlieren sollten, es regte sich lauthals Widerspruch. Einige organisierten sich in einem Verein und wollten ihre Interessen gegenüber der mit der Errichtung des Märkischen Viertels beauftragten GeSoBau gerichtlich durchsetzen. Allerdings waren diese Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. - Man munkelte damals sogar, daß sich einige der Vereins-Mitglieder (Motto: Nicht auf unsere Kosten neue Millionäre! (!!)) ihren Schneid haben "abkaufen" lassen... Andere versuchten es "einzelkämpferisch", auch diese hatten keinen Erfolg, sie mussten zum Schluß ihre Lauben aufgeben. Wie auch immer: Fakt ist, daß die Bauarbeiten begannen und das M.V. wurde errichtet. Dieses Viertel war seit Anfang seiner Besiedelung mit einem sehr negativen Image behaftet, ( sag´noch heute zu einem Berliner Taxifahrer, du willst ins "Steintal" und er weiß, wohin er dich fahren soll...) Dieses Bild wurde durch gewisse Presse- Funk- und Fernseh-Medien noch lauthals in der ganzen Bundesrepublik (und darüber hinaus!) weit verbreitet. "Es sei ein menschenunwürdiges Ghetto-Monstrum, eine graue Beton-Wüste, von lauter mit Problemen behafteteten Menschen bewohnt... |