Erst 1960 wurde dann die heutige Kirche St. Nikolaus in der Techowprommenade errichtet. Diese Gemeinde übernahm dann auch die Seelsorge auf dem Laubengelände.

Als 1962 die Berliner Senatsbauverwaltung die Sanierungspläne des Bezirksamtes Reinickendorf für das großen Laubengebiets an sich zog, entstand erstmals  die Idee einer Groß-Siedlung "Märkisches Viertel".

Sehr bald wurde klar, daß damit für dieses riesige Wohngebiet auch eine eigene katholische Kirchengemeinde eingerichtet werden mußte und am 1. August 1968 wurde Pfarrer Berhard Obst zum Kuratus und ersten Seelsorger der neu zu errichtenden Gemeinde im Märkischen Viertel ernannt. 

Drei ungewöhnliche Einrichtungen sollten in den Jahren 1968 bis 1973 für die Katholiken im Märkischen Viertel von grosser Bedeutung sein:

1. die Etagenwohnung in der Treuenbrietzener Straße 5 als provisorisches "Pfarrhaus", Anlaufstelle für alle Ratsuchenden und alle Hilfswilligen, 

2. auf der selben Etage in unmittelbarer Nachbarschaft die "Informations- und Beratungsstelle des Caritasverbandes im MV", offen für alle Mitbürgerinnen und MItbürger, und ...

3. die Ladenkirche, ein improvisierter Gottesdienst- und Versammlungsraum, der im Viertel bald liebevoll Obst-Laden genannt wurde.  (nach wem wohl?)

Diese befand sich unterhalb des Manhattan-Kinos und wurde nach ihrer Profanisierung von der Firma Ostrowski als Bäckerei und Café genutzt.

In dieser Ladenkirche feierte die Gemeinde am Sonntag, dem 3. November 1968 ihren ersten Gottesdienst im Viertel. Am 22. November darauf fand die erste Gemeindeversammlung in dem selben Raum statt und einmütig wird der heilige Martin von Tours zum Gemeindepatron gewählt. 

Die Gemeinde wächst von Monat zu Monat mit der Zahl der zuziehenden Mitbürger. Waren es 1969 zunächst ca. 2.000 Gemeindemitglieder, so sind es mit dem Abschluss der Bauarbeiten des Märkischen Viertels 1974 ca 5.500. 

Die Raumnot in der Ladenkirche (bis zu 5 x Gottesdienst mit  jeweils 120 Gläubigen an einem Sonntag!) lässt sich bald nur mit einem Hauptgottesdienst in den Räumen der evangelischen Apostel-Johannes-Kirche mildern.